Dekubitusprophylaxe
Verfahren 11 – Dekubitusprophylaxe (QS DEK)
Gegenstand des Verfahrens ist die Erfassung von Dekubitalulcera (Grad/Kategorie 2 oder höhergradig oder nicht näher bezeichneten Grades) bei Patient(inn)en ab 20 Jahren. Erfasst werden ausschließlich Dekubitalulcera, die während des stationären Aufenthalts entstanden sind.
Ein Dekubitus ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunterliegenden Gewebes – entstanden durch Druck oder Druck in Verbindung mit Scherkräften (z. B. beim Liegen, bevorzugt an Knochenvorsprüngen). Die Entstehung eines Dekubitus ist eine ernstzunehmende Komplikation und wird durch Immobilisierung bzw. eine Reihe von Erkrankungen begünstigt. Neben einer aufwendigen Wundversorgung können im Extremfall Operationen zur plastischen Deckung der entstandenen Haut- und Weichteildefekte erforderlich sein.
Der Verfahren QS DEK ist das erste QS-Verfahren, das weitgehend auf Abrechnungsdaten basiert und daher mit einem vergleichsweise geringem manuellen Dokumentationsaufwand verbunden. Die QS-Auslösung erfolgt über die Diagnosen ICD 10 L89.1, L89.2, L89.3 oder L89.9. Lediglich die Angaben zum Zustand bei Aufnahme (POA: present on admission) sowie bei Entlassung (POD: present on discharge) müssen im Rahmen der QS-Dokumentation erfasst werden. Die restlichen Angaben werden direkt den Abrechnungsdaten entnommen. Die klinikspezifische Verteilung der Risikofaktoren über das gesamte Patientenklientel hinweg wird in aggregierter Form ebenfalls den Abrechnungsdaten in Form einer Häufigkeitstabelle entnommen (=Risikostatistik).
Die Anwenderinformationen (Spezifikation, Rechenregeln) stehen zum Download auf der Webseite des IQTIG zur Verfügung.
In diesem Verfahren erfolgt ausschließlich eine pseudonymisierte Datenerhebung und -verarbeitung, eine qualifizierte Patienteninformation ist daher nicht verpflichtend. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) stellt dennoch ein „Merkblatt zur qualifizierten Patienteninformation“ zur Verfügung, das Patient(inn)en ausgehändigt werden kann.
Die Ergebnisveröffentlichungen sind in Bearbeitung.
Besetzung der Fachkommission Dekubitusprophylaxe
- Prof. Dr. Inge Eberl, Klinikum der LMU München
- Prof. Dr. Christine Fiedler, Universitätsklinikum Erlangen / SRH University Heidelberg, Campus Fürth
- Dagmar Martin, Rotkreuzklinikum München
- Thomas Muck, MD Bayern
- Georg Niederalt, Universitätsklinikum Regensburg
- Christa Rössner, Patientenvertretung Bayern
- David Wiesner, Klinik Augustinum München
Änderungen Spezifikation/Rechenregeln
Weiterführende Links
- Jacqueline Holzach, M.Sc.
- 089 211590-30
- qs-dek@lag-by.de