Perkutane Koronarintervention (PCI) und Koronarangiographie
Verfahren 1 – Perkutane Koronarintervention (PCI) und Koronarangiographie (QS PCI)
Unter perkutaner Koronarintervention PCI versteht man die Behandlung verengter Herzkranzgefäße über einen Katheter, der über eine Leisten- oder Unterarm-Arterie bis zum Herzen vorgeschoben wird. Dies kann entweder als geplanter (elektiver) Eingriff bei koronarer Herzkrankheit oder auch als lebensrettender Notfalleingriff bei einem Herzinfarkt erfolgen.
Die Koronarangiographie ist ein Röntgenverfahren, bei dem Engstellen der Herzkranzgefäße mit Hilfe von Kontrastmittel dargestellt werden können.
Die Qualitätsindikatoren im Verfahren QS-PCI betrachten neben den Erfolgs- und Komplikationsraten auch die mit diesen Eingriffen verbundenen Prozesse und ob die Indikation entsprechend der Leitlinien der Fachgesellschaften gestellt wurde.
Das Verfahren wird sektorenübergreifend – d. h. im ambulanten sowie stationären Sektor – durchgeführt. Die Dokumentation ist auf gesetzlich versicherte Patient(inn)en beschränkt.
Auswertungsmethodik
Zum Auswertungsjahr 2022 (bezogen auf das Erfassungsjahr 2021 bzw. 2020 bei sozialdatenbasierten Qualitätsindikatoren) kommt im Verfahren QS PCI eine geänderte Auswertungsmethodik zur Anwendung. Nähere Informationen dazu finden Sie im Informationsschreiben des IQTIG.
Die Patientenperspektive soll künftig als weitere Datenquelle zur Beurteilung der Qualität medizinischer Leistungen dienen. Das Instrument der Patientenbefragung wird erstmals im Verfahren QS PCI ab dem 1. Juli 2022 über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren erprobt. Die Teilnahme an der Erprobungsphase bis zum 31.12.2026 ist verpflichtend für alle Leistungserbringer, die im Verfahren QS-PCI dokumentationspflichtig sind
Erprobungsphase
In den ersten sechs Monaten werden zunächst nur die Datenerhebung und der Datenfluss erprobt. In den ersten sechs Monaten und im ersten vollständigen Erfassungsjahr findet kein Stellungnahmeverfahren nach § 12 statt. Ein Stellungnahmeverfahren ist regulär erst ab dem zweiten vollständigen Erfassungsjahr (2024) vorgesehen. Bei besonders auffälligen Ergebnissen oder zu Evaluationszwecken kann von diesen Vorgaben abgewichen werden und die zuständigen Fachkommissionen auf Landesebene können Stellungnahmen von rechnerisch auffälligen Leistungserbringerinnen und Leistungserbringern einholen.
Dokumentation und Datenlieferfristen
- monatliche Datenlieferung jeweils zum 7. des Folgemonats:
07.08., 07.09., 07.10., 07.11., 07.12.2022 und 07.01.2023
Daten aller im Vormonat entlassenen Patient(inn)en mit Indexeingriff - Korrekturfrist jeweils 7 Tage
- Dokumentationspflicht besteht ab Aufnahmedatum 01.07.2022
- Die Versendedaten für Patientenbefragungen müssen so verschlüsselt werden, dass nur im Datenfluss berechtigte Verfahrensteilnehmer diese Daten lesen können (dies sollte durch den Softwareanbieter gewährleistet werden)
Informationsbroschüren des IQTIG zum Download
- Arbeitshilfe “Qualitätsindikatoren der Patientenbefragung QS PCI im Stellungnahmeverfahren”
- Informationsschreiben für Leistungserbringer (ausführlich)
- Informationsflyer für Leistungserbringer (kurz)
- Informationsflyer für Patientinnen und Patienten
Weiterführende Links und Informationen
Die Anwenderinformationen (Spezifikation, Rechenregeln) stehen zum Download auf der Webseite des IQTIG zur Verfügung.
Hinweise zu den zuständigen Datenannahmestellen
- Krankenhäuser dokumentieren ausschließlich die durch das Krankenhaus selbst erbrachten stationären und ambulanten Leistungen (Koronarangiographien bzw. perkutane Koronarinterventionen). Datenlieferungen sind an die Datenannahmestelle der LAG Bayern zu liefern.
- Bei kollektivvertraglich durchgeführten Eingriffen – darunter fallen ambulante Eingriffe in der Praxis sowie belegärztlich erbrachte Leistungen sofern die Abrechnung über die Kassenärztliche Vereinigung vorgenommen wird – ist die Kassenärztliche Vereinigung Bayern die Datenannahmestelle.Nähere Informationen für ambulante Leistungserbringer finden Sie auf der Website der KVB.
- Bei selektivvertraglich durchgeführten Eingriffen (Abrechnung direkt mit dem Kostenträger) erfolgt der Datenexport an die Vertrauensstelle des G-BA.
Die Ergebnisveröffentlichungen sind in Bearbeitung.
Besetzung der Fachkommission PCI/Koronarangiographie
- Helmut Bundschuh, Herz ohne Stress e. V., Patientenvertretung Bayern
- Dr. med. Melchior Burri, Deutsches Herzzentrum München
- Dr. med. Stefan Finsterer, Kardiologische Gemeinschaftspraxis Ingolstadt (KARDIO-IN)
- Prof. Dr. med. Julinda Mehilli, LAKUMED Landshut-Achdorf
- Prof. Dr. med. Matthias Pauschinger, Klinikum Nürnberg
- Jennifer Pfaller, LAKUMED Landshut-Achdorf
- Prof. Dr. med. Philip Raake, Universitätsklinikum Augsburg
- PD Dr. med. Christian Seligmann, Kardiologische Praxis Schwabing
- Prof. Dr. med. Sigmund Silber, Kardiologie Zentrum München
- Dr. med. Heinrich Völker, MD Bayern
Änderungen Spezifikation/Rechenregeln
Weiterführende Links
- Tanja Grath, MPH
- 089 211590-23
- qs-pci@lag-by.de