Nosokomiale Infektionen - Postoperative Wundinfektionen
Verfahren 2 – Nosokomiale Infektionen - Postoperative Wundinfektionen (QS WI)
Zum 01.01.2017 ist das sektorenübergreifende Verfahren in Kraft getreten. Das Verfahren misst, vergleicht und bewertet fachgebietsübergreifend die Qualität der Maßnahmen ambulanter und stationärer Leistungserbringer(innen) zur Vermeidung postoperativer Wundinfektionen (WI). Ziel ist die Reduktion nosokomialer postoperativer Wundinfektionen, die Verbesserung des Hygiene- und Infektionsmanagements und die Vermeidung nosokomialer Infektionen.
In das Follow-up werden stationäre sowie ambulante Operationen aus folgenden Leistungsbereichen einbezogen: Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Gefäßchirurgie, Viszeralchirurgie, Herzchirurgie, Orthopädie/Unfallchirurgie, Plastische Chirurgie, Urologie.
Die Datenerhebung basiert auf der fallbezogenen QS-Dokumentation der stationären Einrichtungen (nur für gesetzlich versicherte Patient(inn)en), den Sozialdaten der Krankenkassen und einer jährlichen einrichtungsbezogenen QS-Dokumentation von stationär- und ambulant-operierender Einrichtungen. Die einrichtungsbezogene QS-Dokumentation enthält u.a. Informationen zum Händedesinfektionsmittelverbrauch, zur Sterilgutaufbereitung und zum Antibiotikaeinsatz.
Aktuelle Hinweise
Wir möchten Sie hiermit darüber in Kenntnis setzen, dass der G-BA, in der Plenumssitzung am 17.07.2025, das Ende der Erprobungsphase des Verfahrens QS WI und dessen Nichtweiterführung ab dem Jahr 2026 angekündigt hat.
Der offizielle Beschluss hierzu steht noch aus und ist für Dezember 2025 vorgesehen.
Zudem wurden keine Beschlüsse zur Spezifikation und zu den prospektiven Rechenregeln, für den Teilbereich „WI-NI“ (fallbezogen), für 2026 gefasst.
Wir werden Sie weiterhin über das Verfahren und die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) informieren.
Mit diesem Hinweis verweisen wir auf die LAG Infomail 24/2025 zur Beendigung der Erprobungsphase und Einstellung des Verfahrens QS WI.
Auf der Homepage des IQTIG finden Sie weitere Informationen zu diesem QS-Verfahren sowie FAQs.
Die Anwenderinformationen (Spezifikation, Rechenregeln) stehen zum Download auf der Webseite des IQTIG zur Verfügung.
Hinweise zu den zuständigen Datenannahmestellen
- Krankenhäuser dokumentieren sowohl die fallbezogene QS-Dokumentation sowie einmal jährlich die einrichtungsbezogenen QS-Dokumentation (ambulant und/oder stationär). Datenlieferungen sind an die Datenannahmestelle bei der LAG Bayern zu liefern (daten-ba@unitrend.de).
- Für ambulant operierende, niedergelassene Leistungserbringer ist die Kassenärztliche Vereinigung Bayern die Datenannahmestelle. Nähere Informationen für ambulante Leistungserbringer finden Sie auf der Website der KVB.
Die Ergebnisveröffentlichungen sind in Bearbeitung.
Hinweise des IQTIG zu den Ergebnissen im Auswertungsjahr (AJ) 2025:
Datengrundlage zum Auswertungsmodul Fallbezogene Dokumentation der Krankenhäuser zu behandelten Wundinfektionen (NWIF) zum AJ 2025
- Insgesamt sind 3.101.227 ambulant und stationär erbrachte Tracer-Operationen für die Auswertung zum Erfassungsjahr 2023 berücksichtigt worden.
- Von den Krankenhäusern wurden Informationen zu 309.160 potenziellen postoperativen Wundinfektionen als QS-Daten mit Entlassung im Jahr 2023 übermittelt.
- Für 76.206 der 78.991 Fälle (96,47 %), für die im QS-Dokumentationsbogen eine postoperative Wundinfektion mit Entlassung im Jahr 2023 dokumentiert wurde, konnten für die QI-Auswertung im Auswertungsjahr 2025 oder im Vorjahr zugehörige Sozialdaten verknüpft werden.
Limitationen des Auswertungsmoduls Fallbezogene Dokumentation der Krankenhäuser zu behandelten Wundinfektionen (NWIF) zum AJ 2025
- Berücksichtigung ausschließlich stationär dokumentierter, nosokomialer postoperativer Wundinfektionen
- Nutzung von Sozialdaten bei den Krankenkassen
- Selektivvertragliche Leistungserbringer
- Fehlende Fälle nach § 115b SGB V
- Ausstehende Datenvalidierung
- Zusammenfassung von an einem Tag abgerechneten Tracer-OPS-Kodes zu einer Operation
- Die Zuordnung von postoperativer Wundinfektion zu auslösendem Prozeduren- bzw. Diagnosekode ist in sehr seltenen Fällen nicht eindeutig möglich.
- Identifikation belegärztlicher Leistungen
Besetzung der Fachkommission Wundinfektion
- Dr. med. Lutz Bader, Hygieniker
- Dr. med. Vanessa Brébant, Caritas Klinikum St. Josef Regensburg
- Marie-Luise Creutzburg, Patientenvertretung
- Sabine Cyrus, Universitätsklinikum Augsburg
- Dr. med. Olivera Dzoic, Universitätsklinikum Augsburg
- Prof. Dr. med. Christian Jurowich, Kreisklinik Altötting
- Vesna Povoljnjak, Klinikum Dritter Orden München
- Dr. med. Stefan Rembold, Urologische Praxis, München
- Dr. med. Irene Rhodius, MD Bayern
- Dr. med. Walter Richter, Chirurgische Praxisklinik Landshut
- Dr. med. Martina Steck, Klinikum Memmingen
- Dr. med. Patrick Stimmler, Frauenarzt-Praxis im Gewerbepark, Regensburg
- Dr. med. Tobias Vogel, Orthopädie am Altheimer Eck, München
- Michael Zgonina, Urologische Klinik, München-Planegg
Änderungen Spezifikation/Rechenregeln
Weiterführende Links
- Jacqueline Holzach, M.Sc.
- 089 211590-30
- qs-wi@lag-by.de